Klanghotel – Das Konzept2018-02-10T14:33:30+00:00

 

Konzept

Das Hotel Rössli in Mettmenstetten verwandelt sich jeweils Mitte Januar für vier Tage zu einem Treffpunkt für Musiker und anderen Kulturschaffenden. In der Waschküche, in der Toilette und im Weinkeller des Restaurants wird musiziert, genauso wie in einem der kleinen Hotelzimmer und der Gaststube. Der Geist von Marilyn Monroe schwebt durch das Haus, sie ist nicht die einzig Tanzende an diesem Abend. Auf dem Platz vor dem Restaurant wartet eine feuerspeiende Eisenskulptur auf ihren Einsatz. Im grossen Saal erleben die Besucher alles hautnah. Das Geschehen im Haus wird direkt auf drei grosse Videoleinwände übertragen.

Hinter dem Grossprojekt „Klanghotel Rössli“ steht der Filmer und Musiker Beat D. Hebeisen aus Mettmenstetten. Mit in der Organisation sind auch der Filmtechniker Jann Erne aus Wohlen, Maggie und Christian Gut sowie Magi Niederer Hebeisen. Auf den Bühnen in den verschiedenen Räumen stehen hochkarätige Künstler. Das Galatea Streichquartett macht nach erfolgreichen Auftritten rund um den Globus einen Zwischenhalt im Knonaueramt. Die beiden Kontrabassisten Jojo Kunz und Herbert Kramis sorgen für einen guten Boden. Ein kleiner Chor unter der Leitung von Ursi Tschudi (A’pella Four) setzt stimmliche Akzente; das gilt auch für Hanna Scheuring (s’Vreni aus Fasch e Familie).  Als Erzähler entführt Philipp Galizia die Zuschauer immer wieder in  andere Welten.

Seit einigen Jahren verbindet Hebeisen seine Freude an der Musik mehr und mehr mit dem Medium Film. Das haben schon die Theaterprojekte Roudhouse Jam und besonders „Opus 4 SIX“ gezeigt. Sein bislang grösstes Video-Projekt „Menschen-Leidenschaft“  umfasst mittlerweile über 70 Portraits, mehrheitlich von Schweizer Kulturschaffenden. Diese Kontakte ermöglichen es auch für ein Projekt wie das „Klanghotel Rössli“ eine Vielzahl von bekannten Künstlern nach Mettmenstetten zu locken/bringen.

Das Experiment

Das Konzept des Projektes „Klanghotel Rössli“ erinnert an das Chelsea Hotel in New York. In den  Sechzigerjahren war das  d e r   Treffpunkt von Musikern, Schriftstellern, Schauspielern und Künstlern. Jimi Hendrix und Janis Joplin lebten dort, genauso wie Salvador Dali, Arthur Miller, Dylan Thomas, Pattie Smith und viele andere. Die Geschichte erzählt, dass sich damals die unterschiedlichsten Kulturschaffenden zu gemeinsamen Projekten motivieren liessen. Das zeigt der Experimentalfilm „The Chelsea Girls“ von Andy Warhol. 2008 drehte der New Yorker Regisseur Abel Ferrara einen Dokumentarfilm über das Hotel mit dem Titel „Chelsea on the Rocks“. Auch die Abende im „Klanghotel Rössli“ werden aufgezeichnet. Ob daraus ein Dok-Film wird, ist noch nicht entschieden. Doch das Drehbuch steht.

20 Musiker sind auf verschiedenste Spielorte im Hotel Rössli verteilt. Musiziert wird indes gemeinsam. Die einzelnen Künstler sind mit Kopfhörern, Funk und Lautsprechern miteinander verbunden, vergleichbar mit der Situation in einem grossen Aufnahmestudio. Im grossen Saal sind einzelne Musikgruppen direkt zu hören, die einzelnen Musiker sind vorerst aber noch verdeckt und für den Zuschauer nur über installierte Kameras auf den grossen Videoleinwänden zu sehen. Die anderen Musiker werden in den einzelnen Räumen wie in der Waschküche oder in der Gaststube von mobilen Kameraeinheiten begleitet, die das Geschehen wiederum direkt in den Saal übertragen.

Die Musik

Musiziert wird über eine einfache Songstruktur mit Strophe und Refrain die in unterschiedlichsten Variationen immer wieder gespielt, gesungen, intoniert wird. Hebeisen erwartet, dass sich durch die Wiederholung des musikalischen Bogens eine Art musikalisches Mantra entwickelt das eine meditative Stimmung ermöglicht. Dieses Konzept lässt Raum für solistische Einlagen und überraschende Unterbrüche. Im letzten Teil des Konzertes spielen und singen dann alle Beteiligten gemeinsam, live und sichtbar im grossen Saal zusammen.

Die einzelnen Abende werden sich unterschiedlich entwickeln. Das ist schon gegeben durch die sich verändernde Zusammensetzung der Musiker. Für jeden Abend sind unterschiedliche Gastauftritte geplant. Wer wird mit seiner Präsenz den Abend, das Konzert beeinflussen? Das wird wohl eine der spannensten Erfahrungen dieses Experiments sein.